Luta Livre
Luta Livre wurde Mitte des 20. Jahrhunderts in Rio de Janeiro entwickelt. Einige kräftige junge Männser trafen sich in einem Ruderklub und massen sich im freien Kampf. Zu den Pionieren gehörten Fausto, Brunocilla und Tatu. Dem Bodenkampf kam schnell eine grosse Bedeutung zu, da die ringerischen Techniken wie Gelenkhebel und Würgegriffe im Vale Tudo wichtiger und bedeutsamer waren, als reine Tritt- und Schlagtechniken. Um 1970 wurde das Luta Livre durch das Engagement von Roberto Leitao Seniior noch technischer. Leitao ist Universitätsprofessor für Bauingenieurwesen und brachte jahrelange Erfahrung aus dem Judo ohne Gi in das Luta Livre ein. Luta Livre entwickelte sich von Generation zu Generation weiter und fand immer mehr Verbreitung in Rio de Janeiro.
Es wurde 1995 von Professor Daniel D'Dane nach Deutschland gebracht. Daniel D'Dane unterrichtete eine Gruppe von Sportstudenten in Köln, und wurde Mentor und Lehrer seines späteren Meisterschülers Andreas Schmidt. Andreas entschloss sich sein Training weiter zu verbessern indem er nach Brasilien reiste, um im Ursprungsland den freien Ringkampf zu studieren. Schond bald gab man ihm den Spitznamen Andyconda aufgrund seines engen Kampfstils. Im Jahr 2001 wurde ihm als erstem Gringo (Nichtbrasilianer) der schwarze Gürtel verliehen. Der Diplom-Sportwissenschaftler gründete noch im gleichen Jahr die Euopäische Luta Livre Organisation und begann das Luta Livre zu strukturieren. Andreas entwickelte spezifische Trainingsprogramme, welche das komplexe System des Luta Livre für jedermann erlernbar machen:
Das Andyconda Luta LIvre (ALL) begann sich als strukturiertes Kampfsystem weiter zu entwickeln. Wegen dem steigenden Interesse am Andyconda Luta Livre begann Andreas auch ausserhalb Europas zu unterrichten und gründete 2007 als Erweiterung die Internationale Luta Livre Organisation (ILLO). Andreas ist der höchstgraduierteste Luta Livre Kämpfer (Lutador) ausserhalb Brasiliens. Als internationaler Headcoach der ILLO reist Andyconda weltweit zu den angehörigen Luta Livre Schulen, um zu unterrichten und sie mit regelmässigen Seminaren zu unterstützen.
Stefan Wüthrich, Schulinhaber der Luta Livre Academy Bern, traf Andreas Schmidt zum ersten Mal im Luta Livre Trainingscamp in Urnäsch. Dort konnte Stefan bereits von seinen langjährigen Erfahrungen als Kampfsportler und Trainer profitieren und überzeugte Andreas Schmidt von seinen Fähigkeiten. Der Bär traft also auf die Schlange. Kurze Zeit nach dem Trainingscamp fand sich Stefan in der Sportschule Köln wieder und absolvierte eine Luta Livre Intensivwoche. Danach nahm Stefan regelmässig die Reise nach Köln oder Urnäsch auf sich, um im Luta Livre weiterzukommen.
Stefan "The Bear" Wüthrich kommt aus dem Standkampf und kämpft nicht nur in der Schweiz. Mit dem Ambo Team besiegte er schon Gegner in Portugal, Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich. Neben seinen Erfolgen im MMA, Grappling und Kickboxen machte sich Stefan vor allem im Sanda (San Shou - Freier Kampf) einen Namen. Im 2012 und 2013 wurde er Sanda Heavyweight Schweizer-Meister im Vollkontakt des Verbandes PWKA.